Everything Sucks! (englisch für „Alles ist beschissen!“) ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die auf dem Video-on-Demand-Anbieter Netflix ihre Premiere feierte. Die Idee zu Everything Sucks! stammt von den Autoren Ben York Jones und Michael Mohan, Jones spielt in der Serie zudem Mr. Stargrove, den Leiter der Videogruppe. Die Serie parodiert Teenager-Sitcoms der 1990er Jahre. Die erste Staffel besteht aus zehn Folgen und wurde am 16. Februar 2018 veröffentlicht. Anfang April 2018 wurde bekannt gegeben, dass die Serie nach einer Staffel eingestellt wurde.
In der Serie werden mehrere Sachen und Personen erwähnt, die in den 1990er Jahren beliebt waren, beispielsweise Showgirls, Lavalampen, Videorekorder, Mallrats, die The Jerky Boys sowie die Diskussion, ob der Text des Liedes Ironic von Alanis Morissette überhaupt Beispiele für Ironie beinhaltet. Zudem besteht der Soundtrack der Serie aus vielen Liedern aus den Neunzigerjahren, unter anderem von Künstlern wie Oasis, Des’ree, Nirvana, Radiohead und Blind Melon.
Gelobt wurde die Serie neben den Leistungen der Schauspieler vor allem für ihre realistische Darstellung einer Jugendlichen, die ihre Sexualität hinterfragt und anfängt, sich für eine Mitschülerin zu interessieren.
Handlung
Die Serie spielt im Jahr 1996. Der Handlungsort ist die fiktive Boring High School in der gleichnamigen Ortschaft. Im Mittelpunkt stehen die Mitglieder des AV Club (Film-AG) und des Drama Club (Theater-AG). Viele dieser Schüler gelten als Außenseiter, weshalb sie in der Schule kein großes Ansehen haben. Die Serie fokussiert sich neben dem schulischen auch auf das Privatleben der Figuren, in dem oft die (Liebes-)Beziehungen zwischen den Charakteren behandelt werden.
Luke O’Neil und seine beiden Freunde McQuaid und Tyler Bowen sind Freshmen, also Schüler der untersten Jahrgangsstufe an der Highschool, die der neunten Klasse im deutschen Schulsystem entspricht, an der Boring High School in Oregon. An ihrem ersten Tag melden sie sich für den AV Club an. Als der Drama Club sein geplantes Stück nicht aufführen kann, da die Requisiten zerstört wurden, schlägt Luke vor, dass die beiden Clubs gemeinsam einen Film drehen, der der ganzen Schule gezeigt werden wird.
Im AV Club trifft Luke auf Kate Messner, die Tochter des Schuldirektors. Er verliebt sich in sie und die beiden werden ein Paar. Jedoch führt Kate diese Beziehung nur deshalb, um Gerüchten entgegenzuwirken, sie sei homosexuell. Als ihr klar wird, dass sie sich tatsächlich zu Mädchen hingezogen fühlt, trennt sie sich von Luke und kommt in der letzten Folge der Staffel mit Emaline, einem bisexuellen Mitglied des Drama Clubs, zusammen. Diese wurde von ihrem Freund Oliver verlassen, der heimlich nach New York wegzog.
Eine weitere Beziehung entsteht zwischen Sherry, Lukes Mutter, und Ken, Kates Vater. Sherry, eine Flugbegleiterin, wurde von ihrem Ehemann verlassen, als Luke sieben Jahre alt war, und Kens Ehefrau starb durch Suizid, als Kate fünf Jahre alt war. Sherry wird in Kens Büro einbestellt, da Luke nach einem Verstoß gegen die Schulordnung nachsitzen muss. Während des Gespräches stellen Sherry und Ken einige Gemeinsamkeiten fest, und sie fangen an, sich regelmäßig zu treffen, was sie vorerst gegenüber ihren Kindern geheim halten.
Die Serie endet mit einem Cliffhanger: Luke und Kate essen gemeinsam mit ihren Eltern zu Abend, als plötzlich Leroy, Lukes Vater, in der Tür steht.
Besetzung und Synchronisation
Die deutsche Synchronisation entstand bei der VSI Synchron in Berlin. Stefan Kaiser schrieb zusammen mit Anett Ecklebe die Dialogbücher und führte die Dialogregie.
Hauptbesetzung
Nebenbesetzung
Episodenliste
Rezeption
In der Internet Movie Database erhielt die Serie 7,5 aus 10 Sternen basierend auf 13946 abgegebenen Stimmen. Bei Rotten Tomatoes bekam die Serie bei den Kritikern aus 47 Bewertungen einen Durchschnittswert von 72 Prozent, bei den Benutzern aus 655 Bewertungen eine durchschnittliche Bewertung von 92 Prozent. Auf Metacritic erreichte die Serie eine Bewertung von 62 aus 100 basierend auf 20 Kritiken (Stand: 8. Juli 2019).
Alexandra Belopolsky von der Süddeutschen Zeitung verglich die Serie mit Stranger Things und lobte die Tatsache, dass die in den 1990er-Jahren spielende Serie Themen wie Diversität und Homosexualität zeige, da Serien, die tatsächlich aus diesem Jahrzehnt stammten, solche Themen gar nicht oder nur äußerst flüchtig behandelten. Ebenfalls positiv äußerte sie sich über die Glaubwürdigkeit und Aktualität der Serie sowie das Spiel der Drehbuchautoren mit Klischees.
Emine Saner verglich die Serie im The Guardian mit Produktionen wie Voll daneben, voll im Leben und Degrassi: The Next Generation. Laut ihr hätten Ben York Jones und Michael Mohan die „Vorstellung von Nostalgie und Jugend“ ausgereizt und einfach nur mehrere Tropen aneinandergereiht. Sie lobte allerdings Kates Handlungsstrang sowie die Leistung der Darsteller Jahi Di’Allo Winston und Peyton Kennedy. Saner bewertete die Serie schlussendlich mit zwei von fünf Sternen.
Jen Chaney lobte in der New York ebenfalls die Schauspieler Winston und Kennedy, sie schrieb zudem, dass die Serie die jungen Charaktere „respektvoll“ behandle. Sie bemängelte dafür einige Dialoge und ausgewählte Lieder sowie die Tatsache, dass die Nebenfiguren „unterentwickelt“ seien.
Caroline Framke, eine Redakteurin der Vox, schrieb, dass die Wendung, die die Serie von typischen Coming-of-Age-Romanzen unterscheide, „etwas zu spät kommen“ würde. Dafür sei diese jedoch, wenn sie endlich eintrete, „großartig“, sie äußerte sich ebenfalls positiv über Kates Handlungsstrang.
Nominierungen (Auswahl)
Golden Reel Award 2019
- Nominierung in der Kategorie Bester Tonschnitt einer Fernsehserie bis 35 Minuten (Episode We Were Merely Freshmen)
Young Artist Awards 2019
- Nominierung in der Kategorie Bestes Ensemble einer Streaming-Fernsehserie oder eines Streaming-Films
Weblinks
- Everything Sucks! bei IMDb
- Everything Sucks! bei Netflix
- Everything Sucks! bei Fernsehserien.de
Einzelnachweise
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